britischer Zoologe; gebürtiger Niederländer, ab 1955 Brite; Nobelpreis 1973 für Physiologie oder Medizin als einer der Begründer der mod. Verhaltensforschung zus. mit K. von Frisch und K. Lorenz; Veröffentl. u. a.: "Social Behaviour in Animals", "Early Childhood Autism", "The Study of Instinct"
* 15. April 1907 Den Haag (Niederlande)
† 21. Dezember 1988 Oxford/England
Herkunft
Nikolaas (Niko) Tinbergen war gebürtiger Niederländer, sein Vater Lehrer an einer höheren Schule. Der ältere Bruder, der Wirtschaftswissenschaftler Jan Tinbergen (s.dort), der 1969 ebenfalls mit einem Nobelpreis ausgezeichnet wurde, lebt in Den Haag. Bereits als Schüler war T. ein begeisterter Tierbeobachter und Pflanzensammler. Das interessierte ihn weit mehr als der Unterricht. Durch Vermittlung des Physikers Paul Ehrenfest verbrachte er mehrere Monate auf der Vogelwarte Rossitten (Ostpreußen), was ihn maßgeblich bewegte, Biologie zu studieren.
Ausbildung
T. studierte an den Universitäten Leiden, Wien und Yale. Angeregt durch die Bienenversuche von Karl von Frisch promovierte er mit einem Thema über das Verhalten der Bienenkiller-Wespen. Nach der Promotion in Leiden (1932; Dr. phil.) heiratete er Elisabeth A. Rutten und schloß sich mit ihr für mehrere Monate einer Expedition nach Grönland an, um dort die arktische Fauna zu beobachten und das Leben der Eskimos zu studieren. 1933 ...